Die Klimakrise ist im Zentrum der politischen Aufmerksamkeit angelangt. Dafür haben zuletzt insbesondere Schüler*innen, Student*innen und Wissenschaftler*innen gestritten. Mit welchen Mitteln wir sie lösen können und welche Hürden und Fallstricke uns dabei aufwarten, ist jedoch weiterhin Gegenstand der Diskussion. Als Zeitung der studentischen Selbstverwaltung möchte die HUch dieser Debatte in ihrer kommenden Ausgabe #90 ein Forum bieten.
Ist der Kapitalismus überhaupt dazu fähig, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen in dem nötigen Maße einzuschränken, um die ökologische und klimatische Katastrophe noch aufzuhalten? Weisen die Klimaproteste zwangsläufig über die Grenzen des Kapitalismus hinaus oder haben wir uns vor einem green capitalism zu hüten, der aus unserem Klimabewusstsein Profit schlägt? Welche politischen Akteure und wirtschaftlichen Interessen befördern oder beeinträchtigen den Klimaschutz in welcher Weise? Welche Forderungen müssen wir stellen und pointieren, um sicherzustellen, dass die Bewegung nicht vereinnahmt wird?
In welchem Maße ist die Lösung der Klimaproblematik eine technologische Frage? In welcher Weise müssen wir die Formen verändern, in denen wir Energie und Waren produzieren und ihren sowie unseren Transport organisieren? Welche bereits vorhandenen Technologien sind in diesem Sinne zukunftsfähig? Welche neuen Technologien müssen noch (weiter)entwickelt werden? Welche neuen Risiken und Probleme bringen diese neuen Entwicklungen mit sich? Sind wir gut damit beraten, unsere Erwartungen in Zukunftstechnologien zu setzen oder leisten solche Hoffnungen bloß einer Wartehaltung Vorschub, mit der wir wertvolle Zeit vergeuden?
Inwieweit stellt die Klimakrise eine soziale Frage dar und was sind ihre sozialen Folgen? In welcher Weise hat die ungleiche Verteilung materiellen Reichtums eine ungleiche Verteilung der Anfälligkeit für die Auswirkungen des Klimawandels zur Folge? In welchem Verhältnis steht dieses Missverhältnis zu der Passivität oder Kontraproduktivität der Politik? In welchem Maße intensivieren neoliberale Sparmaßnahmen unsere Gefährdung gegenüber extremen Wetterereignissen? Welche sozialpolitischen Maßnahmen müssen ergriffen werden, um einen effektiven Umwelt-, Klima- und Katastrophenschutz ins Werk zu setzen? Auf welchen Ebenen, in welchen politischen Formen und mit welchen Mitteln müssen wir vorgehen, um unsere Ziele zu erreichen?
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Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2019.
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Wir freuen uns auf die Diskussion!
Eure HUch