Wir feiern 25 Jahre HUch!
Im Oktober 1996 erschien die erste Ausgabe unserer Studierendenzeitschrift. Schon damals hieß es: „Umverteilung von oben nach unten.“ Heute wissen wir: Die geforderte Umverteilung hat nicht stattgefunden. Nicht nur die Stadt Berlin, sondern auch die Universitäten wurden in den letzten 25 Jahren ausverkauft. Stattdessen können und wollen sich heute immer weniger Menschen ein Studium in Berlin leisten. Zu hoch sind die Lebenserhaltungskosten in dieser Stadt und zu hoch ist der Erfolgsdruck im Studium, welches nur zu einem weiteren Schräubchen im neoliberalen Gefüge geworden ist.
Schon damals schrieben wir gegen soziale Ausgrenzung und rassistische Razzien an: „Das Ziel der Razzien ist neben der öffentlichen Diffamierung von Schwarzen Menschen und ImmigrantInnen, öffentliche und repräsentative Plätze, wie den Breidtschaldplatz von bestimmten Personengruppen, zu denen auch Obdachlose und andere an den sozialen Rand gedrängte Gruppen zählen, zu säubern.“ Heute sehen wir: Diese Stadtpolitik hat sich kaum verändert. Das neuste Beispiel menschenverachtender Ausgrenzungspolitik, ist die Entscheidung der neuen Berliner Regierung, mitten im Winter wohnungslose Personen, die nicht gegen COVID-19 geimpft sind, aus den U- und S-Bahnhöfen zu verdrängen.
Die Notwendigkeit, die bestehenden politischen Verhältnisse zu kritisieren, besteht also bis heute. Vor dem Hintergrund unseres Jubiläums blicken wir also zurück auf 25 Jahre, in denen wir eine Uni-Zeitschrift herausgebracht haben, die gegen die bestehenden Zustände anschreibt: Gegen die elitären universitären und unterdrückerischen gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse.
In der letzten Ausgabe des Jubiläumsjahrs 2021 wollten wir also diesem Rückblick Raum geben und Fragen rund um linkes Erinnern ins thematische Zentrum stellen. Wir freuen uns sehr, kurz vor Jahresende dieses Heft herausbringen und mit euch teilen zu können.
Bestellen könnt ihr die HUch#93 wie immer umsonst, indem ihr eine Email mit eurer Adresse an huch@refrat.hu-berlin.de schickt. Wenn ihr die HUch regelmässig erhalten möchtet fügt doch gerne den Vermerk ‚Abowunsch‘ mit ein.
Wir wünschen anregende und vielleicht auch wohlig-nostalgische Lektüre!
Eure HUch-Redaktion
Elio, Joana, Kofi, Tea und Tilman