| Arbeit |
Liebe HUch-Lesende und Interessierte,
für unsere nächste Ausgabe #94 zum sind wir noch auf der Suche nach spannenden Texten. Dieses Mal wollen wir unseren Blick auf einen Themenschwerpunkt lenken, der für eine linke Zeitschrift wohl klassischer kaum sein könnte: Arbeit. Denn gerade als linke (Uni-)Zeitschrift ist es heute wichtiger denn je, sich mit der ökonomischen Dimension unserer Universitäts- und Gesellschaftskritik auseinanderzusetzen – damit Antikapitalismus eben nicht nur eine Phrase bleibt.
Und wird nicht gerade heute, wo das soziale Leben durch pandemische Rahmenbedingungen stark eingeschränkt ist, unser studierender Alltag wieder vermehrt durch unser Verhältnis zur (Lohn-)Arbeit geprägt? Klar ist jedenfalls: Die Schufterei wird nicht weniger. Seien es Gesetze, welche die wöchentliche Höchstarbeitszeit verlängern, die Ausweitung des Minijobsektors oder die Aufweichung sozialer Sicherungssysteme – während die Ampelkoalition für „mehr Fortschritt“ plädiert, bleibt soziale Gerechtigkeit weiterhin auf der Strecke. Bestärkt wird dies durch eine allgegenwärtige „Hustle“-Kultur, die alle Lebensbereiche dem neoliberalen Ideal nach stetiger Selbstoptimierung und finanziellem Aufstieg unterordnet. In der Universität finden sich all diese Momente wieder.
Deshalb stellen wir die Frage: Was bedeutet das für uns? Wie gestaltet sich unser Verhältnis zur Arbeit und was wird daraus in der Zukunft? Machen wir munter weiter in der schönen neuen Arbeitswelt oder drängt es uns nach etwas anderem? Was genau bedeutet überhaupt Arbeit – wer macht sie bezahlt, wer unbezahlt und warum? Was heißt es heute, (prekär) an der Uni angestellt zu sein? Als Student_in keine Kohle zu haben? Und was geht eigentlich außerhalb unseres akademischen Elfenbeinturms? Vom Begriff der Arbeit im marxistischen Sinne, über Streikgeschichte und aktuelle Kämpfe bis hin zu eigenen Erfahrungen, Care- und Reproduktionsarbeit und wer sie eigentlich ausübt – bei der Auslegung unseres Themenschwerpunkts sind euch (fast) keine Grenzen gesetzt.
All diese Fragen könnt ihr als Anstoß für eure Textideen verstehen und wir würden uns freuen, wenn ihr etwas davon aufgreift. Aber auch abseits dessen könnt ihr uns gerne eure eigenen Ideen mitteilen und wir beurteilen individuell, wie gut diese in unsere Ausgabe passen.Abstracts eurer Ideen oder bereits fertige Essays, Analysen, Berichte, Rezensionen sowie Reflexionen und auch experimentellere Formate könnt ihr bis zum 15.03.2022 an uns senden. Die Zeichenzahl fertiger Texte sollte mindestens 6000 bis maximal 12.000 Zeichen betragen.Unsere E-Mail-Adresse dafür lautet: huch@refrat.hu-berlin.de. Bitte beachtet zusätzlich, dass unsere Seitenzahl begrenzt ist und wir leider nicht garantieren können, dass es auch jeder Text in die Ausgabe schafft.
Da wir der Ansicht sind, dass linke Studierendenzeitschriften ihre Positionen nicht nur theoretisch deutlich machen müssen, sondern auch praktisch, wollen wir besonders BIPoC (Schwarze Menschen, Indigene Menschen und People of Color), Personen mit (Schwer-)Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen, Migrant_innen, Erst- (und Nicht-)Akademiker_innen sowie queere Personen dazu ermutigen, ihre Texte einzureichen.
Wir freuen uns auf eure Ideen und Vorschläge.
Viele Grüße von der Huch-Redaktion,
Elio, Tea, Kofi und Tilman