Auswirkungen der COVID19-Pandemie auf Studierende in Berlin
Von 21.04.2020 bis 05.05.2020 führte der Referent_innenRat (ges. AStA) der Humboldt-Universität zu Berlin die Online-Umfrage „Auswirkungen der COVID19-Pandemie auf Studierende in Berlin“ durch, an der sich 4215 Studierende beteiligten, davon 3321 Studierende der HU. Dies entspricht fast 8% aller Studierenden, die zur Zeit an der HU eingeschrieben sind. Ziel der Umfrage ist es, einen Überblick über die verschiedenen Problemlagen von Studierenden in Folge der Pandemie zu erhalten, damit Maßnahmen ergriffen werden können, die auf diese Problemlage eingehen und die negativen Auswirkungen möglichst gering halten.
Die nun vorliegenden Ergebnisse zeigen gravierende Probleme insbesondere in den Bereichen Studienfinanzierung und digitale Lehre. 29,2 % der Befragten gaben an, infolge der erschwerten Bedingungen aktuell über einen Studienabbruch nachzudenken – allein 7,4 % stark bis sehr stark.Im Bereich Studienfinanzierung gaben 31,8 % der Umfrageteilnehmer_innen an, aufgrund der Corona-Krise von Kündigung, Einkommenseinbußen oder der Verschiebung/Absage eines Jobangebots betroffen zu sein. Von den Studierenden, die ihr Studium u.a. durch Nebenjobs finanzieren, sind das mehr als die Hälfte. Entsprechend hoch sind die Anteile derer, die durch mittel- und unmittelbare Einkommenseinbußen in Existenznot geraten: 79,6 % der dazu Befragten gaben an, dass dies in unterschiedlichem Maße auf sie zutreffe – allein 32,9 % stark bis sehr stark. Bezogen auf die gesamte Menge der Befragten sind das 26,1 bzw. 10,8 %.
Auch das digitale Sommersemester schneidet in der Umfrage schlecht ab. 52,9 % der Befragten gaben an, ihr geplantes Studienpensum beim derzeitigen Angebot an digitaler Lehre zu max. 75% erfüllen zu können – 23,9 % nicht einmal zur Hälfte.
Hinzu kommen Personen – immerhin 6,1 % der Befragten – denen die für digitale Lehrformate erforderliche Ausstattung nicht zur Verfügung steht. Mehr als die Hälfte der Befragten gab dementsprechend an, aufgrund der Pandemie mit stärkerer bis sehr stärkerer Belastung im Studium zu rechnen.
Von den studiengefährdenden Folgen der Pandemie sind überdies in besonderem Maß Personen betroffen, die ohnehin höheren Hürden für ein Hochschulstudium begegnen. Studierende, die keine EU-Staatsbürgerschaft besitzen oder Care-Verpflichtungen nachgehen, sind in den Clustern erhöhter Belastung und Abbrucherwägungen überproportional vertreten.
Die komplette Auswertung der Umfrage für Studierende der HU könnt ihr hier herunterladen. Bei Fragen oder Anmerkungen schickt gerne eine Mail an hopo(at)refrat.hu-berlin.de.