Aktuelles

Pressemitteilung Queerfeindlichkeit

In den letzten Wochen kam es zu einem Vorfall rechter Hetze gegen unsere Kommiliton*innen, auf den wir gerne aufmerksam machen würden. Studierende der Theologischen Fakultät veranstalteten vor einigen Wochen einen queeren Universitäts-G*ttesdienst – den ersten in Berlin. Die Veranstaltung war sehr erfolgreich, wurde aber von queerfeindlichen Rechtsradikalen gestört und gefilmt. Im Anschluss wurden diese Videoaufnahmen auf Sozialen Medien hochgeladen, mit queerfeindlichen Bibelinterpretationen gespickt und zu rechtsradikalen Propagandazwecken genutzt.
\"Rechte Aktivitäten und Queerfeindlichkeit auf dem Campus sind nichts Neues – neu ist jedoch die immense Reichweite, die dieser Angriff aufgrund seiner Öffentlichkeit im Internet erlangt. In einer progressiven Stadt wie Berlin, an einer Uni wie der HU fühlen sich viele queere Personen sicherer als an anderen Standorten. Doch leider darf man auch hier die Gefahr, welche von rechtsradikalen Queerfeind*innen ausgeht, nicht unterschätzen. Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass eine emanzipatorische Uni keine Selbstverständlichkeit ist und wir queere Studierende weiterhin für unsere Rechte auf und abseits des Campus kämpfen müssen.\", erklärt Leah Strauß, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit.

Pascal Vögele, Referent für LGBTI* Studierende erzählt weiter: \"Bei diesem Vorfall wird wieder einmal deutlich, wie fundamentalistische Bibelinterpretationen dazu genutzt werden, queerfeindliche Hetze zu legitimieren und queeren Menschen sichere Räume abzusprechen. Wir solidarisieren uns mit unseren Kommiliton*innen, welche den ´Queer G*ttesdienst` organisiert haben und werden sie bei zukünftigen Veranstaltungen mit allen uns verfügbaren Mitteln unterstützen.\"

\"Bis heute gibt es zu diesem Vorfall kein öffentliches Statement der Theologischen Fakultät. Dabei darf im Angesicht von christlich fundamentalistischem Gedankengut und öffentlichen Angriffen gegen unsere Kommiliton*innen nicht einfach geschwiegen oder weggesehen werden: Queere Studierende brauchen aktive Unterstützung und Solidarität – insbesondere von Fakultäten wie der Theologischen.\" fordert Benjamin Kley vom Referat für Lehre und Studium.

\"Erschreckenderweise ist davon auszugehen, dass die Täter*innen, welche den Queeren G*ttesdienst öffentlichkeitswirksam für ihre Hetze instrumentalisieren, Zugang zu hochschulinternen Daten hatten. Es gibt also Grund zur Annahme, dass die Täter*innen an der HU studieren oder enge Kontakte zu HU-Studierenden haben. Wir bitten also alle Studierenden und auch die Medienöffentlichkeit in den nächsten Monaten besonders eng gegen Queerfeindlichkeit auf- und zusammenzustehen, um sicherzustellen, dass unsere Universität in Zukunft ein sicherer Ort für alle sein kann.\" fasst Cosmo Paisan vom Referat für Queer_Feminismus zusammen.

  • lesen
  • erstellt:07.03.23, 11:47
  • geändert:07.03.23, 11:47