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Pressemitteilung: Holm bleibt!

Das Student_innenparlament der Humboldt-Universität zu Berlin hat am 18.01.2017 folgenden Beschluss zum Thema der Kündigung des Wissenschaftlichen Mitarbeiters Andrej Holm gefasst. Der Referent_innenRat verurteilt die öffentliche Diskreditierung Holms und fordert die Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin auf, die Kündigung zurückzunehmen. Der Referent_innenRat solidarisiert sich mit der Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften.

Beschlusstext des Student_innenparlaments vom 18.01.2017:

„Das Studierendenparlament fordert das Präsidium der HU Berlin auf, der medialen Diskreditierungs-Kampagne nicht noch mehr Schwung durch politisch zweifelhafte Äußerungen zu verleihen und die Kündigung des Arbeitsverhältnisses nicht vorzunehmen, beziehungsweise an dieser nicht mehr festzuhalten.“

In der Begründung des Antrags wurde Folgendes ausgeführt.

Andrej Holm genießt über Deutschland hinaus wissenschaftliche Anerkennung als Gentrifizierungsforscher, der auch in seiner Forschung konsequent linke und mit den von Verdrängungsprozessen betroffenen Menschen solidarische Positionen vertritt. Das ist letztlich der Grund für die Hetze gegen ihn seitens konservativer Kreise.

Insbesondere vor dem Hintergrund der bedingungslosen Solidarität seitens der Universität gegenüber offen rechten Professor_innen, ist die mangelnde Solidarisierung mit Holm seitens der HU nicht nachvollziehbar. Offensichtlich misst die  Humboldt-Universität mit zweierlei Maß, wenn sie umgehend kritische Proteste gegen rechte Professor_innen, u.a. einem aktiven Mitglied der rechten Partei „Alternative für Deutschland (AfD)“, auf der Grundlage von Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit verurteilt, jedoch Holm ihre Solidarität verweigert.

Die Humboldt-Universität verharmlost die Gefahr von rechts und zeigt sich zugleich unfähig dazu, Angehörige der Universität in Schutz zu nehmen. Das Bekenntnis zu einem toleranten und respektvollen Umgang miteinander zeigt sich wieder als leeres Versprechen angesichts rechter Hetze. Die Forderung nach Respekt und Meinungsfreiheit in vermeintlicher politischer Neutralität verliert dort ihren Gehalt, wo rechte Positionen, die diese zusätzlich explizit in Frage stellen, geschützt werden, während linke diffamiert werden.



Referent_innenRat, 20.01.2017

Kontakt: refrat@refrat.hu-berlin.de
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  • erstellt:23.01.17, 00:47
  • geändert:29.03.17, 17:31