Was ist uni-assist?
Das Ganze läuft über einen privaten Verein namens Uni-Assist. Gegründet wurde er 2003, unter anderem von der Humboldt-Universität, und ist nichts anderes als ein Weg für die teilnehmenden Universitäten, ihre Aufgaben bei der Zulassung abzugeben; und das an einen Verein, der selber nicht viel anderes tut, als auf Tabellen zu schauen und zu überprüfen, ob Schulen tatsächlich existieren. Übersetzung und Beglaubigung von Zeugnissen, zum Beispiel, müssen die Bewerber*innen sonst wo machen lassen und dafür nochmal selbst zahlen. Das kann bei einer Übersetzung wiederum schon mit 60 Euro zu Buche schlagen. Was die Bewerbung jetzt schon 158, bzw. 133 Euro kosten lässt. Porto, Visum, Reisekosten für etwaige Vorstellungsgespräche und andere Sachen sind natürlich nicht mit inbegriffen.
Was macht dann der Verein überhaupt? Das Beste, was man über ihn sagen kann, ist, dass er seine Aufgaben inkompetent wahrnimmt. Unterlagen gehen verloren oder werden erst nach Ablauf der Fristen an die Unis weitergeleitet, er bietet nur telefonische Beratungen an, Nachfragen werden meist nur an die Unis weiterleitet, die sie wiederum zurück zu Uni-Assist leiten etc.
An der Humboldt-Universität zahlen also ausländische Bewerber*innen extra für ein Zulassungsverfahren, das Nichts bietet als Kopfschmerzen und Diskriminierung. Ein Verfahren in dem mindestens jede vierte Bewerbung an Vorprüfungen scheitert. Nach Zahlen, die im Akademischen Senat genannt wurden, ist das sogar für ungefähr jede Zweite Bewerbung an der HUB der Fall. Dieses Zulassungssystem, das zwischen Ausländer*innen und Inländer*innen unterscheidet und erstere eindeutig benachteiligt, ist diskriminierend.
Wir reden hier von rassistischen Strukturen, die dafür sorgen, dass der Zugang zum Studium in Deutschland für diese Bewerber*innen erschwert, bzw. zu einem unübersichtlichen Glücksspiel wird und ihnen von Anfang an klar macht, dass sie in diesem Land unerwünscht sind. Es zielt darauf ab, dass „wir“ unter „uns“ bleiben können. Es ist eine Schikane, der viele Studierende sich unterziehen müssen um hierher zu kommen, und die dafür sorgt, dass noch viele mehr draußen bleiben. Dass so ein System sich inzwischen auf 146 deutsche Hochschulen erstreckt, ist erschreckend. Es gehört abgeschafft. Ein erster Schritt wäre, wenn die Leitung der HUB sich endlich dazu bringen könnte, den Vertrag zu kündigen und aus dem Verein auszutreten.
Pressemitteilung: Rechtswidrige Zulassungsverfahren zum Wintersemester 20/21 - zusätzliche massive Benachteiligung ausländischer Studierender durch uni-assist!
In der Sitzung des Akademischen Senats am 15.09.2020, wurde von Seiten der Humboldt-Universität mitgeteilt, dass sich die Bewerbungsverfahren, die über den Verein uni-assist abgewickelt werden und vor allem Studienbewerber*innen mit ausländischen Abschlüssen betreffen, für das Wintersemester 2020/21 massiv verzögern werden.
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