Referat für queer_Feminismus
Referent_innenRat HU Berlin
Referat für Queer_Feminismus
Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Diskriminierende Belästigungen und sexistische Übergriffe an der Uni
Wie sieht die Beratung aus?
Wir bieten als Referent*innen für queer_Feminismus eine parteiliche Beratung aus queer_feministischer, studentischer Perspektive an. Für die Beratung bzw. zur Terminvereinbarung erreichst Du uns:
persönlich: während unserer Sprechzeit im RefRat/ nach Vereinbarung
telefonisch: während unserer Sprechzeit unter (030) 2093-46662/ nach Vereinbarung
per E-Mail: queer_fem@refrat.hu-berlin.de
Die Beratung findet in den Räumen des RefRats oder einem anderen für Dich geschützten Raum statt, den wir für das Gespräch bei Bedarf organisieren. Wir agieren dabei nach den Konzepten Parteilichkeit (sprich, wir stehen auf der Seite der Betroffenen) und der Definitionsmacht (sprich, du definierst, was du als übergriffig empfindest).
Was kann man in der konkreten Situation tun?
Folgende Tipps und Möglichkeiten sollen empowernd (bestärkend, unterstützend) wirken und möglichst Viele auf eventuelle übergriffige Situation vorbereiten und dafür sorgen, dass Ihr Euch wehren könnt. Übergriffige, Grenzen verletzende Situationen können traumatisch sein. Dementsprechend kann es passieren, dass Ihr nicht immer für Euch passend sorgen könnt. Diese Info ist ein Versuch, diese gewaltvollen Strukturen aufzubrechen und dem etwas entgegen zu setzten.
Reagiere sofort, zögere nicht!
Mache klare Ansagen: „Gehen Sie weg!" "Hör auf!“
Lass Dich nicht auf Diskussionen ein!
Mache, wenn es Dir möglich ist, Lärm!
Sprich andere in der Nähe und/oder Vorbeikommende an und bitte um Hilfe!
Ist niemand in der Nähe und Du hast ein Handy dabei: Rufe jemanden an!
Auch wenn Du nicht sicher weißt, ob Du die Informationen weitergeben möchtest, schreibe den Vorfall möglichst noch am gleichen Tag genau auf!
Rede mit Freund_innen darüber, tauscht Eure Erfahrungen aus!
Richte Deine Wut nicht gegen Dich selbst, sondern überlege mit anderen Gegenstrategien!
Als diskriminierende Belästigung bzw. sexistischer Übergriff gilt jede Handlung und jede Äußerung, die Deine persönlichen Grenzen verletzt!
Alle Personen an der Uni mit Leitungs- und Aufsichtsfunktion sind verpflichtet, jeglicher Form von diskriminierenden bzw. sexualisierten Übergriffen entgegenzuwirken, Hinweisen ohne Ausnahme nachzugehen und bei Vorliegen eines Verdachtes geeignete Maßnahmen zu ergreifen bzw. die zuständigen Stellen zu informieren.
An wen kann man sich wenden?
Als Ansprechpersonen stehen wir euch gemeinsam mit der Antidiskriminierungsberatung zur Verfügung. Allerdings gibt es noch weitere Stellen, die ihr (auch gemeinsam mit uns) über den Vorfall unterrichten könnt. Das sind bspw.:
die Leitung Deines Instituts bzw. Verantwortliche am Ort des Übergriffs
die Leitung der Abteilung für Personal und Personalentwicklung der Uni (wenn es sich bei den Beschuldigten um Lehrende oder Mitarbeiter_innen handelt)
die Leitung der Abteilung Angelegenheiten der Studierenden (wenn es sich bei den Beschuldigten um Student_innen handelt)
deine Vorgesetzten (wenn sich der Vorfall an Deinem Uni-Arbeitsplatz ereignet hat
Zudem gibt es weitere Beratungsstellen außerhalb der Uni, wie die Landesbeauftragte für Antidiskriminierung.
Zuständigkeiten
Genderistische Strukturen sind auch im Unialltag permanente Realität und reproduzieren kontinuierlich patriarchale_hetero_cis_sexistische gewaltvolle Diskriminierungsverhältnisse für viele.
Unser Referat setzt sich mit diesen Unterdrückungsverhältnissen auseinander, versucht diese zu benennen und zu verändern und von Diskriminierung betroffene Menschen zu unterstützen. Mit Informationen, Artikeln und Veranstaltungen erhöhen wir die Sichtbarkeit queer_feministischer Kritik und Positionen. Wir wollen Raum schaffen für kritische Diskussionen und persönlichen Austausch. Queer_feministischen Gruppen und Initiativen bieten wir strukturelle und finanzielle Unterstützung an.
Die Widersprüche und Grenzen queer_feministischer Politik wird auch unsere Arbeit nicht auflösen können, aber sie kann Teil der Störung von Machtverhältnissen sein.
Namensänderung an der HU + How To
All-Gender Toiletten auf dem Uni-Campus
Bisher gibt es leider noch kein flächendeckendes Angebot an All-Gender-Toiletten an der HU. Die binäre Trennung der Toiletten schafft einen unsicherer Raum für alle Menschen, die nicht (immer) als das Geschlecht gelesen werden, dem sie sich zugehörig fühlen oder sich weder dem einen noch dem anderen zuordnen. Das heißt, dass insbesondere TINA* (trans*, inter, nicht-binär, agender)-Personen sich bei einer so alltäglichen Sache wie auf Toilette zu gehen, in falsche Kategorien einordnen müssen, ihr Geschlecht von Anderen infrage gestellt wird, und sie Anfeindungen, gar körperliche Übergriffe erleben. Das wollen wir ändern!
Die zentrale Einrichtung von All-Gender-Toiletten stellt sich leider als recht kompliziert und langwierig heraus, daher seid ihr gefragt: ergreift die Initiative um dezentral an euren jeweiligen Instituten All-Gender-Toiletten einzurichten – das kann z.B. über den Institutsrat laufen. Dafür gibt es auch schon existierende Modelle, die funktionieren. Für die Einrichtung von All-Gender-Toiletten über den Institutsrat gibt es auch einen Leitfaden.
Schreibt dafür eine Mail an uns, queer_fem[at]refrat.hu-berlin.de, das Referat für Queer_Feminismus unterstützt auch gerne darüber hinaus bei der Antragstellung und Umsetzung.
Hier findet ihr bereits bestehende All-Gender-Toiletten:
Ziegelstraße 4, 1. Stock (in den Räumlichkeiten des RefRats, nutzbar während der Bürozeiten)
Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Georgenstraße 47, 1. Stock
Institut für Sozialwissenschaften, Universitätsstraße 3B, Erdgeschoss (eine All-Gender-Toilette, KEINE Flinta*-Toilette mehr)
Johann-von-Neumann Haus, Rudower Chaussee 25, in dem Flur (also auch bei den Räumen) der Mathematik Fachschaft neben der Küche (Raum 3.005)
Grimm Zentrum im 7. OG ? im obersten Stockwerk des Grimm Zentrums, mit Wickeltisch
Institut für Skandinavistik, 1 OG, Doro 24/Mitte ?
Institutsgebäude EuroEthno, in der Anton-Wilhelm-Amo (bis dato leider noch M*) - Straße 40/41, sind alle Toiletten des Instituts All-Gender, also konkret 4 Stück, im EG, 1. Stock, 2. Stock. und 3 Stock.
Theologischen Fakultät (Burgstraße 26) zwei All-Gender-Toiletten
Abteilung Deaf Studies gibt es auch genderneutrale Toiletten in der Ziegelstraße 4, 2.Stock.
Wenn ihr noch weitere All-Gender-Toiletten an der HU kennt oder die oben stehenden Angaben falsch sind, schreibt bitte eine kurze Info per Mail ans uns, damit die Liste erweitert werden kann.
Toiletten für Alle! All-Gender-Klos an die Uni! Für eine #TINklusive Uni!
Antidiskriminierungsberatung
Es gibt eine Antidiskriminierungsberatung (adb) der Studierendenschaft.
Studentisch und solidarisch:
bei rassistischer Diskriminierung, Diskriminierung aufgrund von Religion, Sprache,
Geschlecht, Sexualität, als TIN* oder queere Person, wegen Behinderung,
Klassenzugehörigkeit, Alter oder auch Mehrfachdiskriminierung.
Alle weiteren Informationen hier: https://www.refrat.de/adb.html
Bei sexistischer oder trans*-/queerfeindlicher Belästigung und Übergriffen könnt ihr
auch in die Antidiskriminierungsberatung gehen oder in die Sprechstunde des Referat
für queer_Feminismus kommen.
Transberatung
In der studentischen Sozialberatung gibt es auch eine Transberatung!
Bei Trans*feindlichkeit an der Uni, Fragen zur Namensänderung, Infos zu Transition und queer-freundlichen (medizinischen) Anlaufstellen und vielem mehr wendet euch an die Transberatung.
Alle Infos dazu unter: https://www.refrat.de/beratung.trans.html
Kontakt: transberatung [at] refrat.hu-berlin.de
Instagram: https://www.instagram.com/transberatung/
Sportangebot für FLINTA*s
Kampfsportarten wie Muay Thai/Kickboxen oder Selbstverteidigungstrainings machen Spaß und sind mega empowernd. Leider sind solche Trainings oft eher unangenehm für FLINTA*s (Frauen, Lesben, inter*, nichtbinäre, trans*, agender Personen), weil cis-Männer sich mackrig oder diskriminierend verhalten und viel Raum einnehmen.
Als safer space davon gibt es Sportkurse, die FLINTA*-only oder nur für TIN*-Personen sind.
Wir verweisen auf das Programm des AStA FU: https://astafu.de/sport